Zehnter Tag
Meine Augen brennen,
Durst quält mich, meine Pfoten zittern, mein Mund ist trocken – ja, es sind die
Anzeichen einer durchwachten Nacht. Das war deine letzte böse Tat, Mira!
Es sind
siebenundzwanzig Gedichte in dieser Nacht entstanden. Ich schrieb wie im
Rausch. Ich hatte alles vergessen. Ich schwebte im luftleeren Raum und schrieb
und schrieb …
Wütend war ich auf
Auguste. Sie hat mein Schreibheft entdeckt und gelesen!!! Meine ganze
Liebesgeschichte! Ich schämte mich abgrundtief. Ich war beleidigt. Auf dem Weg zum
Zentrum Pilsens hat sie anderen auch noch meine Gedichte vorgetragen, obwohl
ich knurrte.
Die ganze Wanderung war
mir vermiest.
Zu meiner großen
Überraschung nahm mich Auguste zur Abschlusslesung in die
Galerie in Pilsen mit und platzierte mich in die erste Reihe. Dann las sie eines
ihrer neuen Gedichte vor, und nach ihr kamen viele andere. Ich
schlief erschöpft ein.
Dann hörte ich
plötzlich meinen Namen: „Wastl Grantinger bekommt angesichts seiner einmaligen literarischen
Leistung den Sonderpreis der ‚Literarischen Wanderer Regensburg/Pilsen‘“.
Schlaftrunken wurde ich von Auguste auf die Bühne gezerrt. Die tschechische
Leiterin, Tamara, hängte mir eine Medaille um den Hals und die Regensburgerin Marita schenkte
mir die Weißwurst, die ich am Anfang so vermisst hatte. Was für Frauen, die die Qualität meiner Gedicht richtig einschätzen, Ein Hoch auf sie. Glückliches Ende.
Als Mira auf mich
zuhüpfte, um mir zu gratulieren, drehte ich ich um und ging hinaus, ohne mich
umzusehen.
Nach meiner Ehrung gingen wir in das Parkánu, eine lautstarke und kalorienreiche Wirtschaft. Ich bekam sogar einen Ehrensitz auf der Bank!
Da verkünden Vaclav und Auguste, dass Sie heiraten werden. Genau über der deutsch-tschechischen Grenze wollen sie ein Haus bauen, zur Hälfte auf der deutschen, die andere Häfte auf der tschechischen Seite. Dort sollen die beiden Schriftstellerverbände zu einer jährlichen Lyrikwoche einkehren und Gedichte schreiben.
Und sie wollen noch den Wastl-Grantinger-Liebeslysik-Preis ausloben, sagten sie!
Oder war das ein Scherz?
Mit der Literatur sind wir gegangen, alle haben rote Wangen,
mancher hat auch noch die Gicht, zurückgeblieben ist keiner nicht.
Nun wart ich auf die Literatur, bitte keine Gedichte nur,
schreibt so kreativ wie ihr gegangen, damit noch röter werden die Wangen
und die Wanderstiefel nicht an der Wand mehr hangen.
Wastl Grantinger, im Jahre des Herrn 2015Und sie wollen noch den Wastl-Grantinger-Liebeslysik-Preis ausloben, sagten sie!
Oder war das ein Scherz?
Mit der Literatur sind wir gegangen, alle haben rote Wangen,
mancher hat auch noch die Gicht, zurückgeblieben ist keiner nicht.
Nun wart ich auf die Literatur, bitte keine Gedichte nur,
schreibt so kreativ wie ihr gegangen, damit noch röter werden die Wangen
und die Wanderstiefel nicht an der Wand mehr hangen.
Bin doch froh, wenn ich wieder mit meinem Herrchen auf Verbrecherjagd gehen kann.
Was für eine schöne Geschichte! Mit Wastls Herrchen auf Verbrecherjagd gehen mache ich auch bald! Das Buch liegt schon auf meinem Nachtkästchen :)
AntwortenLöschenLiebe Julia,
AntwortenLöschenach, ich will auch gerne auf deinem Nachtkästchen liegen, aber dieser Autor kommt immer zu spät auf gute Ideen.
So liege ich auf dem den Boden und träume von Mirka.
Schlafe gut, liebe Julia, und ein fröhliches WuffWuff