Donnerstag, 24. September 2015

Wie wir ohne Verluste in Furth ankamen...

... erklärt uns hier mein Co-Wanderführer vom Dienst(ag), Martin Stauder:

Am Morgen der erste Schock: Ich wurde Hals über Kopf zum sekundären Leiter der Strecke auserkoren. Ist ja nett, dass die Wahl auf mich fiel und ich fühlte mich geehrt und war mir sicher, das schaffe ich schon. Allerdings kannte ich die Wanderroute nicht, nach Furth im Wald sind wir trotzdem gekonmen. Das lag einfach daran, dass ich als Schlusslicht der Wandergruppe diente. Ich brauchte nur den Leuten zu folgen und die herrliche frische Morgenluft flüsterte mir ins Ohr, ein schöne Tag steht bevor. Der letzte Frühnebel war schon verschwunden, als uns der Heilige Nepomuk hinterherwinkte und wir durch das Chamer Biertor marschierten. Hinter uns wurden Bremsbeläge strapaziert, bevor die Karosserien wieder freie Fahrt hatten und langsam durch das Tor fuhren. Hier fängt also der Bayerische Wald an - aber ich wunderte mich sehr: Die Landschaft war so flach wie die Puszta. Nur der Blick zum Hohenbogen verriet, dass der Bayerische Wald noch mehr zu bieten hat, die Masten dort oben aber immer noch bedrohlich in den Himmel stießen und erschreckende Erinnerungen an den Eisernen Vorgang wachriefen. Die NSA erschien auf den ersten Blick harmlos dagegen. Unser Weg führte aber wirklich noch bergauf, allerdings nicht bemerkenswert. Schnell waren wir oben auf der Anhöhe, wo einst eine Burg stand, von der kein müder Stein mehr zu entdecken war. Der Weg ging eben weiter und erst, vor Kothmaißling ging es mal bescheiden bergab, die steilste Stelle vor dem Bahnhof. Kothmaißling - den Namen werde ich nie vergessen. Erst dachte ich an eine Kohlmeise, dann an Maisfelder, aber hier konnte ich nur das Ende der Rapsblüte entdecken. Mais wuchs erst hinter Anschwang und dort, hinter diesem Ort führte unser Weg endlich in den Wald. Und weil wir noch in Bayern waren, musste dieses jetzt der Bayerische Wald sein. Allerdings musste ich mir sagen lassen, der Bayerische beginnt erst in der Further Senke. Aber, na ja, egal. Als "Zuagroaster" wusste ich jetzt schon eine ganze Menge und darum war ich als sekundärer Wanderführer prädestiniert. Wenn in Furth der Drache über uns hergefallen wäre, dann hätte ich die sekundäre Leitung abgegeben und meine Hände in Unschuld gewaschen.

Text: Martin Stauder



Ab durch die Mitte des Biertors in Cham

Dramatische Steilstrecke am Bahnhof Kothmaißling
Und was ist mit den Wanderern?

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